Geschichte der Gemeinde Ottenthal

Kriegerdenkmal

Ottenthal wurde der Sage nach von Truppen des deutschen Kaisers Otto II. gegründet. Die erste nachweisbare Erwähnung findet sich in einer Schenkungsurkunde aus der Zeit um 1140. Bis 1590 gehörte Ottenthal zu Falkenstein, danach hatte die Herrschaft Poysbrunn die Dorfobrigkeit über den Ort.

Arg heimgesucht wurde Ottenthal von den Schweden (1645) und der Pest 1679/80. Zum Dank für das Erlöschen der Seuche wird bis heute jährlich am 20. Jänner eine Fußwallfahrt nach Altruppersdorf durchgeführt. Die Cholera 1832 erforderte die rasche Errichtung des heutigen Ortsfriedhofes. An die Opfer beider Weltkriege erinnert das 1921 errichtete Kriegerdenkmal.

Ein Gotteshaus besteht in Ottenthal mindestens seit 1334, die derzeitige Pfarrkirche wurde 1701 dem hl. Martin geweiht. Rund um die Kirche war der erste Friedhof des Ortes angelegt. Als Pfarre dürfte Ottenthal um 1580 selbständig geworden sein.

Von einem Schulleiter war erstmals 1622 die Rede. Die heutige Volksschule wurde von 1975-1985 mit einer dislozierten Klasse, von 1985-2005 mit zwei disl. Klassen und wird seit 2005 wieder mit einer disl. Klasse in Falkenstein geführt.

Geschichtliches aus Guttenbrunn

Guttenbrunn liegt am Nordrand des Falkensteiner Berglandes auf 254 m Seehöhe und wurde vermutlich Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet. Funde im Gemeindegebiet lassen jedoch auf eine Ansiedlung bereits um 4000 v. Chr. schließen. 1265 wird Guttenbrunn erstmals urkundlich genannt.

Jahrhunderte lang übte die Herrschaft Kirchstetten die Dorfobrigkeit über Guttenbrunn aus. Vom Ende des 17. Jahrhunderts ist bekannt, dass der Ort nach Schwedenkrieg und Pest fast ausgestorben war, denn nur 2 der 25 Häuser waren noch bewohnt. Bis 1783 gehörte Guttenbrunn zur Schule und Pfarre nach Falkenstein, seither pfarrmäßig zu Ottenthal. Zwischen 1893 und 1965 wurde in der örtlichen Volksschule der Unterricht erteilt. Von 1965-1968 gingen die Guttenbrunner Kinder in Kleinschweinbarth in die Volksschule, seit 1968 in Ottenthal.

1802 erbaute die Gemeinde die heutige, dem hl. Franziskus geweihte, Ortskapelle, infolge Geldmangels den Turm dazu erst 1846. Im Ort stehen das Kriegerdenkmal (1921 errichtet), ein Friedhof (seit 1958) und eine Marienweihestätte (seit 1986).

Berühmte Persönlichkeiten aus Guttenbrunn sind der Moraltheologe Univ. Prof. Dr. Michael Pfliegler (1893 - 1972) und der Landeskundler Dr. Hans Wolf (1898 - 1960)

Ottenthal und Guttenbrunn waren von 1972 bis 1988 Katastralgemeinden der Marktgemeinde Falkenstein, seit 1989 bilden Ottenthal und Guttenbrunn eine eigene Großgemeinde.

Quelle: Heimatbuch des Bezirkes Mistelbach 2006